NEU 2023 & Archiv


Veranstaltungen


NEWSLETTER



Wir wünschen schönes Newroz-Fest! 

Am besten im Freien, 

den Aufbruch des Frühlings erlebend,

zusammen mit Freunden! 


Liebe Freundinnen und Freunde der Jemal Nebez Stiftung!

Newroz zu feiern gehört zur Kultur der Kurden und gilt in allen Teilen Kurdistans als wichtigstes Fest des Jahres. Es gibt regionale Unterschiede wie Newroz gefeiert wird, und in der Geschichte hat es auch andere Varianten des Feierns von Newroz gegeben.  In diesem Jahr 2023 wird es viele Großveranstaltungen mit Gedenkminuten geben. Vielerorts und weltweit  haben sich Theatergruppen vorbereitet, plötzlich mit einem Stück mit aktuellem Bezug in Erscheinung zu treten. Kurden lieben ihre traditionelle Tracht, die bunten glitzernden Kleider und die Unterschiede in der Gestaltung auch der männlichen Tracht.  Was Außenstehenden nicht gleich augenfällig ist, es gibt immer wieder - lokale oder regionale oder medial zur Schau gestellte - modische Neuerungen, die nicht zuletzt zu Newroz dann Anlass zum gegenseitigen Bewundern geben.

Zweifelsohne, die kurdische Kultur ist lebendig.

In jeder Hinsicht ist sie lebendig, in allen Sparten, ob es um Musik geht, die schönen Künste oder um die kurdische Sprache.

Gerade in diesen Tagen kommt die gute Nachricht, dass nun ein weiteres Stück Weltliteratur - James Joyce ! - von Kurden in Kurdisch gelesen werden kann, was das Institut Kurde de Paris natürlich im Beisein des Übersetzers entsprechend feiern wird. Die meisten der Anwesenden werden zu diesem Anlass schmerzliche Momente des Erinnerns haben. Der zu feiernde Übersetzter stammt  aus Bakur bzw. aus der Südost-Türkei.

Menschen aus jener Gegend haben viel frisches Leid, das noch verarbeitet werden muss, haben enge oder entfernte Verwandte, Freunde und Nachbarn, im kürzlichen Mega-Erdbeben verloren, und wissen dazu hautnah um die Schrecken, die über ihren Teil schon lange Zeit, und wieder in den letzten Jahren über ihrem Teil der Welt wie ein schwarzes Tuch geworfen wurde. 

Das  schwarzes Tuch des Schreckens über Bakur und Rojava

Es ist bekannt, daß in der Türkei die islamisch-konservative Partei des Präsidenten Erdogan AKP - in Koalition mit den rechtsextremen Nationalisten MHP - die kurdischen Oppositionellen und die liberal-gläubigen Alewiten massivst angreift, bedroht und kriminalisiert.

Wie die Erdbebenhilfe mancher Gebiete in Nordkurdistan von Ankara nur schleppend in Gang kam, obwohl die internationale Hilfe für die Türkei zügig schon angelaufen war, ist bekannt. Dass die Rojava-Kurden jenseits der türkisch-syrischen Grenze völlig von der internationalen Erdbebenhilfe abgeschnitten blieben, ist auch bekannt.

Doch war es gerade diese Region, die im Kampf gegen das Terror-Gebilde „Islamischer Staat“ die größten Opfer gebracht hatte. Zwar wurden sie von der Internationalen Koalition gegen den IS aus der Luft und mit leichten Waffen und Munition unterstützt, aber es waren doch sie, die sich dem Feind frontal entgegenstellten und entsprechend im Kampf fielen.

Als das Terrorgebilde „IS“ von der Internationalen Koalition für besiegt erklärt wurde, ersuchte die autonome Rojava-Verwaltung die Alliierten um Bestätigung ihres autonomen Status, als einer von mehreren solchen Teilen im Bürgerkriegsland Syrien. Das war wichtig für die Rojava-Region, um bei kommenden – international begleiteten - Verhandlungen zur Zukunft Syriens mit am Tisch sitzen zu dürfen.

Die Türkei war dagegen. Die Anerkennung blieb aus. Wäre es nach dem Sieg über den IS zur internationalen Anerkennung von Rojava als autonome Region geko mmen, dann hätte die Region jetzt wahrscheinlich nicht von der internationalen Erdbebenhilfe ausgeschlossen werden dürfen.

Soweit zu dem, was nicht auf Wunsch der autonomen Kurdenregion geschah.Und das ist, was stattdessen geschah:

Der Rojava-Region im Bürgerkriegsland Syrien wurde vom NATO-Partner Türkei unter den Augen der Welt ein Teil ihres Gebietes abgeschnitten - indem Ankara islamistische Söldnergruppen um sich scharte und in dem grenznah zur Türkei liegenden, strategisch dafür geeigneten Gebiet völkerrechtswidrig ein türkisch-kontrolliertes Besatzungsregime errichtete.

Das autonome Rojava, entstanden in 2011, existiert aber weiter und fordert die Rückgabe des nunmehr türkisch-besetzten Teils seiner autonom verwalteten Region. seit 2018 offiziell unter dem Namen Autonomous Administration of North and East Syria AANES


Liebe Freundinnen und Freunde der Jemal Nebez Stiftung!

Das Festhalten an den Inhalten ihrer Kultur hat den Kurden sicherlich geholfen, die schrecklichstesn Zeiten durchzustehen.

Darüber hinaus hat die Kultur der Kurden auch die Kulturen der benachbarten Völker bereichert - in weit zurückliegenden Zeiten. Nur zur Erinnerung: Das Kurdische ist älter als das Persische. 

Zweifellos ist die Kultur der Kurden von Vielfalt und Offenheit geprägt. Zugleich stimmt die Beobachtung, dass die kurdische Gesellschaft eher geschlossen ist, sich Fremden nur schwer öffnet. Ein Hang zum Abstandhalten könnte - neben Vielfalt und Offenheit - ein drittes wichtiges Wesensmerkmal der Kultur der Kurden sein. Die kurdische Sprache kommt noch hinzu. 

Im langen Zeitraum der Geschichte spielte die geographische Mittellage Kurdistans sicherlich auch eine Rolle, und dass der ständige Austausch mit den anderen Völkern des Orients in den geographisch zugänglicheren Gebieten begann. Auf jeden Fall sind Kurden zu geübten Übersetzerinnen und Übersetzern geworden. Ihr Ruf in dem Fach ist hervorragend, und ihr Knowhow der Region außerordentlich.

Ein beispielhafter Vertreter kurdischer Kultur schlechthin war natürlich unser Namensgeber. Einer seiner Freunde sagte einmal: Wo Jemal Nebez ist, ist Kurdistan. Durch seine Sprachkenntnisse und seinen Sprachwitz zog er nämlich auch viele Kollegen und Intellektuelle anderer Völker des Orients an. Durch seine Liberalität und Weltläufigkeit entstand bei spontanen und geplanten Zusammentreffen schnell und mit Leichtigkeit eine Atmosphäre von Reichtum in Vielfalt, von der alle etwas hatten.


Liebe Freundinnen und Freunde der Jemal Nebez Stiftung!

Abschließend und quasi im letzten Moment zur rechten Zeit für Newroz freuen wir uns, mitteilen zu können, dass der Jemal Nebez Preis nunmehr erstmals vergeben werden kann.

Die zum Zweck der Vergabe unseres Preises gegründete und international aktive Jemal Nebez Preis Kommission hatte im vergangenen Spätsommer zugesagt, sich auf die Suche zu machen nach einem geeigneten Preisträger oder Preisträgerin zu suchen, ggf. auch nach einer Gruppe

Zara Mohammadi -  Jemal Nebez Preisträgerin des Jahres  2023

Die Kommission hat nach eigenem Auswahlverfahren, einstimmig und unabhängig die in Ostkurdistan/ Rojhelat wirkende Lehrerin Zara Mohammadi gewählt, welche Wahl von der Stiftungsleitung bestätigt wurde.


Noch sind Einzelheiten zum weiteren Prozedere nicht abgesprochen, werden aber auf unserer Jemal Nebez Preis-Unterseite zeitnah bekanntgegeben.


Liebe Newroz-Grüße!

Reez w silav

Jemal Nebez Stiftung 

Rechtsfähig und gemeinnützig

 


Hier in der Galerie zeigen wir manche Bücher und Schriften unseres Namensgebers. die auf seiner weiter  bestehenden Webseite anschaulich aufgelistet sind: https://jemalnebez.org/jemalnebez_literatur.html

Wer eine nicht aufgelistete Schrift von Jemal Nebez in seinem Besitz hat, möge uns das bitte mitteilen, gerne über unser Kontaktformular. Das Ziel ist ein umfassendes Verzeichnis der Werke und Schriften unseres Namensgebers Jede Hilfe ist willkommen. 

  • buchtitel01_2490x1665px
  • buchtitel02_2490x1665px
  • buchtitel03_2490x1665px
  • buchtitel04_2490x1665px
  • buchtitel05_2490x1665px
  • buchtitel06_2490x1665px
  • buchtitel07_2490x1665px
  • buchtitel08_2490x1665px
  • buchtitel09_2490x1665px
  • buchtitel10_2490x1665px
  • buchtitel11_2490x1665px
  • buchtitel12_2490x1665px
  • buchtitel13_2490x1665px
  • buchtitel14_2490x1665px
  • buchtitel15_2490x1665px